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„Manchmal reicht es nicht“

Aktualisiert: 19. Juni 2018


Die Motivation bei der Bützower Tafel ist hoch, trotzdem können die Lebensmittel auch mal knapp werden

Seit den Umstrukturierungen im vergangenen Jahr hat sich bei der Bützower Tafel viel verändert. Mitverantwortlich dafür ist auch die neue Vorsitzende Christina Rohde. Diese legt viel Wert auf Teamarbeit, die die Grundlage für eine funktionierende Ausgabe bei der Tafel ist. „Ich habe diesen Posten nur unter der Vorraussetzung angenommen, dass es kein Alleingang meinerseits wird. Ich will zu jeder Zeit meine Kollegen mit einbeziehen“, erklärt Christina Rohde. „Tatsächlich konnte ich es mir nie vorstellen, über die Lager- und Ausgabearbeit hinaus bei der Tafel zu arbeiten. Nun bin ich doch in der Verwaltung gelandet.“

Trotzdem hilft auch sie immer noch mit, wenn die Ausgabe ansteht, auf die viele Menschen angewiesen sind. Diese findet täglich statt, zusätzlich werden auch Mittwochs und Freitags Taschen für Schwaan gepackt.

„Insgesamt versorgen wir etwa 300 Haushalte, davon 40 Familien in Bützow. An manchen Tagen bleiben jedoch die Letzen vor der Klappe stehen und wir haben nicht mehr genug“, erzählt Christina Rohde. Dabei geben sich die 22 ehrenamtlichen Mitarbeiter jede Mühe. Schon früh morgens werden die 16 Supermärkte in der Umgebung bis hin nach Kühlungsborn abgefahren. „Wir können leider nicht beeinflussen, wie viel Lebensmittel wir von den Märkten bekommen. Manchmal ist es zu viel. Manchmal reicht es nicht“, sagt die Vorsitzende. Grundsätzlich bekomme die Tafel jedoch weniger Waren als früher gestellt. Die Supermärkte würden zwar nicht mehr wegschmeißen, dafür aber weniger einkaufen. Dabei erhöht sich die Zahl der Leute, die in Armut leben, stetig und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigt. Besonders beliebt seien Obst und Gemüse. Wenn diese vergriffen sind, gebe es schon mal Ärger mit den Kunden. „Auch wenn wir gerne mehr geben würden, muss man bedenken, dass wir nur eine Beigabe bieten und keine Grundversorgung darstellen“, erklärt die Tafelleiterin. Dies deckt sich aber nicht immer mit der Realität. „Es sind auch schon Leute hier hin gekommen, die einfach nichts mehr hatten. Denen haben wir auch ohne Anmeldung eine Tasche gefüllt.“ Weiterhin sei die Tafel für Viele auch ein Ort, um soziale Kontakte zu pflegen. Trotz Dauerregen hatten sich gestern 28 Menschen vor dem Gelände der Tafel versammelt. „Leider können wir den Leuten keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, um sich auch mal hinzusetzen und sich zu unterhalten. Das wäre noch ein Wunsch von uns für die Zukunft“, sagt Christina Rohde.

Zwar hat sich das Team der Tafel gut zusammengefunden, doch das Tragen der Kisten und das Sortieren der Lebensmittel ist körperlich anstrengend. Trotzdem gibt es dafür für keine Vergütung. „Wir bekommen alle kein Geld. Unsere Motivation kommt aus dem Willen, Gutes zu tun und nicht nur 24 Stunden zuhause rumzusitzen. Ohne die Tafel würde mir etwas fehlen“, erklärt Christina Rohde. Dem pflichtet auch die 72-jährige Jutta Badtke bei, die sich schon seit 2003 bei der Tafel engagiert. „Viele sind hier trotz körperlicher Beschwerden tätig. Aber wir haben alle Spaß an dem, was wir tun und es ist nicht zuletzt die Gemeinschaft hier, die uns erfüllt.“

– Quelle: https://www.svz.de/18004141 ©2018


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